146
Xiii. Richelieu und die Hugenotten.
et de se faire saluer comme le supreme moderateur du monde dans de pompeuses hero'ides et des tableaux choregraphiques. Si un pas decisif avait ete fait, ce n'etait encore qu'un premier pas dans une carriere toute seme de perils. La soumission de La Rochelle n'avait point entraine celle des villes huguenotes du Midi, et si, l'annonce du grand desastre, la consternation s'etait repandue dans les chteaux escarpes baign6s par l'ardeche3) et par le Rhone, les religionnaires ne persistaient pas moins d6fendre pied pied les remparts de leurs nombreuses villes de stirete et la multitude de forteresses perchees4) au sommet de leurs inontagnes.
ihr Bna- 10. La douleur qu'avait ressentie l'espagne de l'heureuse nis mit issue d'un siege si longtemps traverse, et les complications nou-spanicn. veues qu'ouvrit alors en Italie la succession du duche de Man-toue1), avaient fait evanouir les derniers scrupules du roi catho-lique2). Son gouvernement s'entendit secretement avec la ligue des cites huguenotes et leur promit argent et secours de toute nature. Ii leur envoya des officiers, et regut Madrid un agent accredite du duc de Rohan pour negocier les bases d'une grande scission territoriale, destinee preparer l'etablissement d'une r6-publique fderative sur le type de la confederation des Provinces-Unies3). Les archives de Simancas4) ont laisse sortir de leurs cartons5) l'arrangement passe le 3 mai 1629 avec Clauzel, gentil-homme du duc de Rohan, arrangement par lequel ce seigneur, moyennant 600,000 ducats6) d'or, s'engageait entretenir douze
dem Zweck, die franz. Sprache von allen fremden Elementen zu reinigen und auszubilden, bestand aus 40 Mitgliedern (den 40 Unsterblichen"). Ihr Hauptwerk ist das Wrterbuch Dictionnaire de la langue frangaise, zuerst 1694 erschienen; die letzte Aufl. vom J. 1878. 3) Nebenflufs der Rhone, Departem. Ar decke. 4) Ter che, Stange, v. lat. pertica; per che, auf einer Stange, einem Zweig sitzend, z. B. ein Vogel; hier bildlich von den auf hohem Berge ragenden Festungen der Reformierten.
10. ') Vgl. 11, 1. 2) Roi catholique od. Sa Majeste catho-lique, der König von Spanien. Vgl. 2, 5. s) Die Republik der Vereinigten Niederlande", begrndet 15. Sept. 1580, umfafste die 7 nrdl. protestantischen Provinzen, die sich von Spanien losgesagt hatten. Um die Macht Frankreichs zu brechen, begnstigte jetzt der katholische König" den Plan einer hnlichen protest. Republik im Sden jenes Landes. 4) Sdwestl. von Valladolid, unweit der Mndung der Pi-suerga in den Douro; das Stdtchen enthlt das Generalarchiv v. Leon u. Castilien, eines der reichsten der Welt. 6) Zunchst: Aktendeckel; hier: Akten. 6) Das Wort stammt entweder von duc, weil diese Mnzen das Bild eines Herzogs oder Dogen trugen, oder von Dutcas, dem Familiennamen mehrerer byzantinischer Kaiser. Dukaten gab es
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Extrahierte Personennamen: Rohan
Extrahierte Ortsnamen: La_Rochelle Madrid Spanien Niederlande" Spanien Frankreichs Valladolid
236
Division Massen« besezte am 3ten Juni Wälsch-Bern; die
Divisionen Augereau und Serrurier schloßen Mantau ein.
Massen« rükte den abziehenden Oeftreichern von Bern bis
zum Plateau von Riveln (Rivoli) nach, wärend Beaulieu
nach Trident gieng, und nun seine Armee wider in eine
Postenkette von Graubünden bis ins Brentatal verzettelte.
Es war natürlich, daß, nachdem man so weit in
Italien vorgedrungen war, das Verhältnis zu den Staten
des mitleren und südlichen Italiens eine ganze neue Wich-
tigkeit erhielt. Mit Toscan war man in Friden; aber der
Vcrker der Engländer in Liburn war doch immer für die
französischen Besatzungen und Truppenzüge am Ufergelände
von Jenau belästigend und bedrolich. Der Pabst hatte
natürlich fortwärend gegen das Verfaren hinsichtlich Avi-
gons und hinsichtlich der französischen Kirche protestirt,
und befand sich dadurch in directer Feindlichkeit zu Frank-
reich. Neapel hatte sogar durch ein kleines Hilfscorps bei
der östreichischen Armee an dem offenen Kriege gegen die
Republik Frankreich Teil genommen.
Schon als Buonaparte noch gegen das Mailändische
vordrang, hatte das Directorium den Plan gefaßt, in Ita-
lien zwei Generale aufzustellen: Kellermann und Buona-
parte. Jener solte den Krieg im oberen Italien fortfüren,
dieser nach Mittel- und Unteritalien Vordringen und diese
Gegenden revolutioniren. Buonaparte sezte sich aber mit
aller Macht diesem Anmuten entgegen, indem er geltend
machte, daß diese beiden Kriegstheater so von einander ab-
hängig seien, daß die unité de la pensée militaire zerrei-
ßen und absichtlich geschlagen sein wollen, hier fast Eins
und Dasselbe sei. Das Directorium gab nach.
Als nun Buonaparte Beaulieu in die Alpen zurük-
gejagt hatte und die Belagerung von Mantau unternam,
konte er berechnen, einerseis daß er seine ganze Armee vor
Mantau nicht gebrauche so lange bloß Vorarbeiten für die
Belagerung zu machen seien, zu denen ein kleinerer Teil
hinreichte; sodann andrerseits, daß die östreichischen Ver-
stärkungen, welche, wie man erfaren hatte, Beaulieu vom
Rheine her erwartete, nicht sobald eintreffen konten; daß
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237
also auch nach dieser Seite hin seine Armee nicht ganz er-
fordert würde. Er hatte etwa 6 Wochen Zeit vor sich,
in welcher er einen Teil seiner Armee zu einer Expedition
nach dem mitleren Italien verwenden und dadurch den
Wünschen des Directorii genug tun konte.
Buonaparte brachte also die Stärke der Division
Massena, die im Etschtale gegen Beaulieu lag, auf 12,000
Man; Serrurier mit 10,000 Man muste Mantau bloki-
ren; und Augereau mit 10,000 Man gieng am 14tcn
Juni bei Starkenburg (Borgoforte) über den Pfad in der
Richtung auf Bononien. Noch ehe sich Augereau in Be-
wegung sezte, hatte der Hof von Neapel Waffcnstilstand
gesucht und erhalten und das kleine Corps neapolitanischer
Kavallerie hatte sich von Beaulieus Armee getrent. Buo-
naparte selbst gieng nach Mailand, ordnete die Arbeiten
gegen die Citadelle, die noch belagert ward, und sandte
Lannes in die kaiserlichen Lehen in den Langhen und im
Appcnnin, wo sich ein neuer Aufstand bildete, der in Ar-
quata seinen Mittelpunkt hatte. Bald war Buonaparte,
der deshalb selbst nach Dertön gegangen war, mit seinen
gewönlichen Mitteln grausamster Energie dieses Aufstandes
Meister geworden, und holte Augereau, der am loten in
Bononien eingerükt war, wider ein. Es kam wenige
Tage nachher ein Unterhändler des Pabstes, um Waffen-
stilstand und demnächst Friden zu suchen. Ersterer ward
gewärt gegen einstweilige Einräumung der Legationen Bo-
nonien, Ferrär und Ancon, gegen eine Kontribution von
21 Millionen Franken, gegen Liferung von 'Armeebedürf-
nissen aller Art und 100 Kunstwerke nach der Wal des
französischen Feldherrn — der Fride konte dann weiter nur
in Paris unterhandelt werden.
Inzwischen war eine Division der Alpenarmee Kel-
lermanns unter dem General Vaubois zu Buonapartes
Disposition gestelt worden. Sie marschirte südlich vom
Pfad auf Pistorien, und Buonaparte, der am 26ten Juni
Bononien verließ, traf diese Division in Pistorien und zog
mit ihr, troz deö Fridens mit Toscän, am 29ten in Li-
burn ein. Hier nam man alles englische Eigentum zu
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265
bert scheint fast seine ganze Division (10,000 Man) beim
Heranrücken der östreichischen Truppen bei der Krone auf-
gestelt zu haben, um zuerst diese das Plateau von Riveln
deckende Stellung zu verteidigen. Alvinzi aber ließ 5000
Man unter Lusignan am westlichen Abhange des Monte
Baldo die Stellung umgehen, und diese Umgehung scheint
Ioubert zum Rükzuge mit seiner Hauptmacht auf das Pla>
teau von Riveln bewogen zu haben. Eine zweite östreichi-
sche Colonne unter Liptay (4700 M.) und eine dritte un-
ter Kö'blö's (4000 M.) solten die Stellung bei der Krone
teils in Front teils in der linken Seite vom Gebirge her
angreifen. Eine vierte Colonne unter Quosdannowilsch
(7 — 8000 M.) solle auf dem rechten Etschufer fort nach
dem Aufgange der Straße auf das Plateau vorrücken und
hier angreifen. Eine fünfte (3400 M.) unter Otschkay
lung bei dcr Corona ist der steile Einschnit eines Baches, der vom
Monte Baldo kömt, an Ferrara vorbei bei Brcntino in die Etsch
geht. Die rechte Seite dieses Baches ist sehr übcrhöhend, steil
und hoch und wird zwischen Ferrara und Brcntino nur von einigen
treppcnartigen Fußwegen erstigcn. Die Stellung von Rivoli selbst
ist ein Plateau, welches durch das etwa 2000 Schrit breite Tal
von Caprino von dem Monte Baldo abgesondert ist, mit der Crcte
des Monte Magnone aber längs der Etsch zusammcnhängt. Der
Punct dieses Zusammenhanges ist der St. Marco; von diesem
Puncte bis zu Ostcria bildet die Fortsetzung dieser Krete den Rük-
ken der Stellung, bei der Ostcria aber stößt sie dicht an die Etsch;
dcr Weg des rechten Etschufcrs geht nun nicht weiter im Tale,
sondern steigt bei der Ostcria hinauf und es ist also die Etsch,
welche von da ab den Rücken der Stellung dekt. Die Stellung
selbst besteht aus einem doppelten Halbkreise von nicht beträchtli-
chen Höhen. Der äußere schließt sich an den St. Marco an, wo
allo dcr rechte Flügel der Stellung ist und stößt mit dem Monte
Pipolo unterhalb Rivoli an die Etsch. Der Umfang dieses Halb-
kreises beträgt 3 Stunden; dcr Durchmesser eine Stunde; das
Dorf Rivoli ligt fast im Mittelpuncte dieser halben Kreisfläche.
Ein zweiter Höhenzug von dem ersten durch eine geringe Senkung
getrent, bildet einen neuen Halbkreis, dcr sich mit dem rechten
Flügel zwischen St. Marco und der Osteria an die Krete des
Monte Baldo anschließt, mit dem linken gegen Rivoli hin verläuft.
Dcr Umfang beträgt ungefähr eine Stunde. Beide Höhenzüge
sind nichts weniger als regelmäßig, sondern unterbrochen; an eini-
gen Stellen auch in mehrere gespalten, haben im Ganzen schmale
Rücken und gegen das Innere der Stellung hin einen stärkeren
Abfal als gegen den Feind." — „Die Zugänge des Verteidigers
zu dieser Stellung aus der Gegend von Verona und Castelnovo
kommen über Orza und Colombaro und gehen auf Rivoli, indem
sie den Monte Pipolo schon rechts laßen. Dem Monte Pipolo
gerade gegenüber, am linken Etschuser, befindet sich die Chiusa." —
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Extrahierte Personennamen: Caprino Marco Marco Marco
271
über Hohen-Sinne (Siena) auf Rom dirigirt, und war
selbst nach Bononien gegangen, um, wie er sich ausdrükte,
nun den päbstlichen Hof für alle die Treulosigkeiten, die
er sich habe Zu Schulden kommen laßen, zu strafen. Als
seine Truppen, die Avantgarde unter Victor, am 2ten
Februar nach Jmola vorgerükt waren, fanden sie die ganze
Landschaft fanatisirt gegen sich. Der Cardinal Rusca mit
etwa 7001) Man lag an der Brücke von Bononisch-Burg-
städt (Castel Bolognese). Als die Franzosen in die Nahe
kamen, ließ S. Eminenz drohen: die römische Armee werde
wirklich Feuer geben, wenn man sich nicht zurükziehe. In
der Nacht zum 3ten ließ Buonaparte aber einen Teil sei-
ner Truppen höher oben über den Fluß gehen; die päpst-
liche Armee sah sich, als sie erwachte, umgangen. Da
bemächtigte sich ihrer ein panischer Schrecken. Es dauerte
keine Stunde, und sie floh nach allen Seiten. Victor be-
sezte Fajenz, indem er nach vergeblichen Aufforderungen
das Tor einschlagen ließ, ohne Widerstand zu finden. Buo-
naparte sah diese päbstlichen Truppen so als militärische
Canaille an, daß er sich nicht einmal die Mühe nam,
die Gefangenen zu behalten. Die Ofsi'cire, zum Teil aus
den vornemsten römischen Geschlechtern, waren ganz von
ihm begeistert, als er sie fortschikte. Furlen, Cesen, Po-
ser, Rimen, Sinigallien sezten gar keinen Widerstand
mehr entgegen. Auch Ancon ward fast ohne Blutvergie-
ßen genommen; schon am Oten Februar. Man fand
120 Geschütze und Munition aller Art. Am 10ten ward
Loret von Marmont bcsezt; hier hatte man auf hübsche
Beute durch Tempelraub gerechnet, fand aber nur un-
bedeutenderes zurükgelaßenes und das Muttergottesbild,
was man im Triumphe der Frechheit nach Paris sandte.
Von Liburn aus war Perusien besezt worden; das nach
Hohen-Sinne detachirte Corps drang nach Umbrien, so
wie ein anderes eben dahin von Ancon aus, vor. Der
päbstliche Hof war in größter Bestürzung. Pius Vi.
war kein Gregor, und hatte auch den geringen Mut,
den er sonst besaß, nun ganz verloren. Er dachte an
Flucht nach Neapel. Endlich beauftragte er den Cardinal
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Extrahierte Personennamen: Cardinal_Rusca Marmont Gregor Gregor
Extrahierte Ortsnamen: Siena Rom Jmola Bononisch-Burg- Paris Umbrien Neapel
den sie vom öten bis zum löten Juni ausfürte, wärend
schon nm öten sechstausend Oestreicher unter Hohenzollern
die Veste besezten. Auch das Blokadecorps von Jcnau
also konte nun größtenteils der Armee bei Aleffandrien zu-
ziehen. Buonaparte's Truppen giengen bei Nußicht (No-
ceto) und anderen Puncten oberhalb Placenz über den
Pfad, da ihnen unmittelbar bei Placenz ein östreichisches
Corps den Weg vertrat. Schon am 8tcn Juni war der
größte Teil des französischen Heeres auf dem rechten Pfad-
ufer bei Straßeln (Stradella) vereinigt; fechtend zogen sich
die in diesen Gegenden aufgestellen östreichischen Truppen
zurük, am 10ten auf das linke Ufer der Scrivia, am Ilten
bis gegen Aleffandrien, wo sie am 12ten bei Maringen
(Marengo) stehen bliben; am 13ren des Nachmittags wich
auch die Nachhut von Maringen vor dem vordringenden
General Victor über die Bormida. Melas beschloß nun
am 14ten den Franzosen, deren ganze Armee auf dem
rechten Pfadufer etwa 28,000 Man betrug, von denen ein
Teil unter Desaix in der Richtung von Jenau weiter nach
den Appenninen hingedrungen war, in der Gegend von
Salo und Maringen eine Schlacht zu lifern. Das Ge-
fecht began, nachdem die östreichischen Colonnen aus dem
Brückenköpfe an der Bormida vorgebrochen waren, etwa
0 Uhr des Vormittags bei Gutenstein (Pietra Buona)
von wo Graf O'reilly die Division Gardanne gegen Ma-
ringen hin zurük warf, wo sich nun zu beiden Seiten
der Ortschaft und in derselben etwa 16,000 Franzosen,
die einen breiten Graben vor ihrer Front hatten, aufge-
stelt befanden. Den linken Flügel bildete die Division
Chambarlhac; das Centrum Gardanne; den rechten Flü-
gel Watrin. Buonapartcs Hauptquartir war in Nagel-
turm (Tone di g-arofalo), von wo er, sobald er den
Geschüzdonner warnam die Division Monnier und die
Confulargarde den bei Maringen aufgestelten zu Hilfe
sandte. Desaix erhielt Befelh sich ebenfals sofort mit
seiner Abteilung dem Schlachtfelde zuzuwenden.
Nachdem zwei Angriffe der Oestreicher abgeschlagen
waren, drangen sie in einem dritten über den Graben,
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Extrahierte Personennamen: Stradella Melas Desaix Salo Pietra_Buona O'reilly Buonapartcs_Hauptquartir Desaix
360
grif auf das zweite Treffen glükte rasch, da auch hier ein
Teil der Reiterei feig die Flucht erzrif; in völliger Unord-
nung wälzte sich das östreichifcbe Hauptcorps wider auf
Aleffandrien zu, als die einbrechende Dämmerung dem
Gefechte ein Ende zu machen schin, denn auch die angrei-
fenden waren inzwischen in einige Unordnung gekommen.
Die östreichilche Reserve, aus sechs inlacten Grenadirba-
taillonen bestehend, hatte sich inzwischen seitwärts der
Straße aufgestelt, hatte die fliehenden an sich vorbeigelaßen,
und dann vor Maringen eine Aufstellung genommen, um
diesen Punct, bis die Seitencolonnen unter Ott und
O'reilly herankamen, zu halten. Es gelang diesen Sei-
tencolonnen, zimlich unversehrt nach dem Brückenköpfe zu-
rükzukommen. Endlich zwischen neun und zehn Uhr Abends
hatten die Obstreicher das Feld geräumt.
Am anderen Morgen wolte Buonaparte den Brücken-
kopf an der Bormida angreifen; allein Melas bot eine
Eapitulation. Dieser wünschte seine Armee zu retten zu
Verteidigung der kaiserlichen Erbstaaten, und schloß in die-
sem Sinne die Eapitulation von Aleffandrien, welche der
östreichischen Armee zur Bedingung machte vom ltiten zum
L6ten Juni in drei Colonnen hinter Pfad und Mincio zu-
rükzugehen; doch svlten auf dem rechten Pfadufer Star-
kenburg (Borgoforte , Ferrar, die Mark Ancon und das
Großherzogtum Tescän weiter von Oestreichern besezt und
verteidigt bleiben. - Alle anderen festen Puncte südlich des
Pfad, westlich des Mincio musten geräumt werden — der
Landstrich zwischen dem Mincio, dem Pfad, dem unteren
Oglio und dem Chiefe solte wärend des Waffenstilstandes
von keiner der kriegfürenden Parteien betreten werden.
Der Waffenstilstand solte dauern bis zehn Tage nach ge-
schehener Aufkündigung.
In Eile ordnete nun Buonaparte die Administration
der in Italien wider gewonnenen Landschaften; gab dann
Maffena den Oberbefelh über die Armee; ernante Suchet
zum Commandanten von Jenau und beauftragte Murat
den neuen Pabst nach Rom zu füren und in seine bischöf-
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220
simo; 2 Bataillone stunden bei Murialto; — Vorposten
waren gegen Garessio hin aufgestelt und Seitencorps bei
Mondoven und Zolstat (Pedagera). Argenteau stelte 11
Bataillone und 2 Escadrone im Orbatale von Ovada auf
bis Cairo — etwa 6—7000 Man auf 15 Stunden weit
im Gebirge verzettelt, fo daß der Anfürer nur 3 Batail-
lone bei dem Hauptposten in Saxeln (Sassello) hatte. Der
übrige rechte Flügel war nocb am Pfad. Der linke Flügel
zog sich almälig bei Aemsenbühel (Pozzolo Formigaro) zu-
sammen. Vier Bataillone waren auf die Bocchetta ge-
sandt und ein Paar nach Kaltenfelde (Campo freddo).
Beaulicu selbst war erst am 27ten März nach Alessandrien
gekommen.
Die Franzosen musten so rasch als möglich aus der
Lage, in welcher sie waren herauszukommen suchen. Jen-
seits des Kammes des Appennin stund ihnen überal das
in einen Cordon verzettelte östreichisch-sardinische Heer im
Wege; im Rücken droten die englischen Schiffe. So konte
man sich nicht halten. Aber auch die Verbündeten waren
in übler Lage, ihre halbe Armee war so verteilt, daß jeder
Punct des Cordons, in den sie aufgelöst war, zu schwach
war um bedeutenderen Widerstand zu leisten — und
obwol sie nicht bloß mit zalreicher Artillerie und mit
Narung und Kleidung wol versorgt waren, hatte der
Reichtum der Mittel doch keinen Einfluß auf den Geist
der Truppen, da die systematische Hungerleiderei, die da-
mals fast alle Heere beherschte, die Anwendung der Mittel
beschränkte. Der harte, niderdrückende Gebirgspostendienst
im Winter hatte algemein Mismut verbreitet. Die fran-
zösische Armee dagegen war eine abgerissene, hungrige, nach
Beute und Sättigung dürstende, leidenschaftlich aufgeregte
Rotte. Ihr Anfürer war 27 Jahre, der der Alliirten 72
Jahre alt. Jener hatte nichts zu verlieren, aber durch
tolle Kekheit alles zu gewinnen, dieser stund am Schlüße
seiner Lausban und hatte Alles zu verlieren. Er war der
Zögling einer 60jährigen Dienstpedanterie; Werkzeug eines
steifen Hofkriegsrates. Jener kante den Apennin ganz ge-
nau durch seinen früheren Dienst in diesen Gegenden; die-
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TM Hauptwörter (200): [T17: [Uhr Feind Truppe General Schlacht Armee Napoleon Kampf Angriff Stellung], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T198: [Friedrich Schlacht Heer Schlesien Sachsen Armee Sieg General Mann Feind], T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus], T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß]]
1
229
Beaulieu hatte sein Heer wider verzettelt, und in
der Besorgnis, ein Teil der Franzosen möge im Rücken
seiner jetzigen Stellung über den Tessin gehen, wagte er
nicht die gegen den Tessin hin verzettelten Truppen an sich
zu ziehen. Ja! er hatte an dieser Schwächung noch nicht
genug, und verzettelte vollends, was er bei sich hatte nach
Senne, Somaglia, Fombio u. s. w. Mit Einem Worte
seine Armee war in der Ausdehnung von Pavei bis Casal-
major (Casalmaggiore) in eine Menge unbrauchbar kleiner
Detachements aus einander gelegt. Als er am 8ten
Abends Nachricht über Liptay's Schiksal erhielt, beschloß
er, sich am öten frü von Hospitä'lchen (Ospedaletto) wo
er mit 3 Bataillonen und 8 Schwadronen stund, sich zu
Liptay durchzuschlagen. Schubiris machte schon in der
Nacht einen Versuch, die Division Laharpe zu überfallen,
und teilweise gelang der Versuch; nur Codogno konten die
Oestreicher nicht nemen, und musten sich am Morgen auf
Castel Pusterlengo zurükziehen. Laharpe aber ward, wäh-
rend des nächtlichen Gefechtes, aus Zufal von seinen eig-
nen Leuten erschoßen. Am Morgen sah sich Beaulieu von
Liptay abgeschnitten, und marschirte nun nach Loden, wo-
hin er auch die gegen den Tessin hin aufgesteltcn Detache:
ments beseligte. Buonaparte blib am 9ten stehen (er drang
dem Herzoge von Pannen einen Vertrag auf *) ; benuzle
die Zeit, Cavallerie und Artillerie vollends über den Pfad
*) M e m o i r e s de Napoleon; Le duc paya 2,000000 (es
waren nicht ganz so vil Francs, nur 6,000000 Lire parm.) en
argent, versa dans les magasins de l’armée une grande quan-
tité de bled, d’avoine etc. fournit 11,00 chevaux d’artillerie
ou de cavalerie et s’engagea à défrayer toutes les roules mi-
litaires et les hôpitaux qui seraient établis dans ses états.
C’est dans cette occasion que Napoléon imposa une contri-
bution d’objets d'art pour le Musée de Paris. C’est le
premier exemple de ce genre, qu’on rencontre
dans l’histoire moderne. ‘‘ Nach Abschluß dieses Was-
fenstilstandes sandte der Herzog von Pannen den Grafen Politi und
Luigi Bolla nach Paris, um bier einen Friden zu unterhandeln,
der auf die Grundlage des Waffenstilstandes durch Vermittelung
des spanischen Gesandten, Marchese del Cambo, am 5ten Nov. zu
Stande kam. Alle Emigranten waren durch den Friden von den
Territorien des Herzogs ausgeschloßen, und diese Territorien sotten
als neutrale geachtet werden, d. h. den Franzosen, nicht aber deren
Femden, solle der Durchzug frei steden.
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TM Hauptwörter (200): [T17: [Uhr Feind Truppe General Schlacht Armee Napoleon Kampf Angriff Stellung], T197: [Italien Mailand Stadt Rom Venedig Neapel Republik Kaiser Genua Sardinie], T53: [Frankreich Stadt Loire Paris Rhone Garonne Maas Lyon Orlean Hauptstadt], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen]]
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(Solenne, da sezte sich Massena selbst an ihre Spitze.
Ein Schwarm Tirailleurs stig in das Flußbette hinab,
dessen westliche Halste fast trocken war, und alles dies
imponirte dem Feinde so daß die Eolonne über die Brücke
kam. Die Division Massena folgte auf dem Fuße. Das
ostreichische Geschüz gieng verloren, und die Lestreicher
zogen sich nach einem Verluste von 2000 Man auf Cre-
men zurück.
Der Sig bei Loden war erfochten worden, lediglich
durch das moralische Uebergewicht Buonapartes und sei-
ner Truppen. Buonaparte glaubte auch zunächst keinen
Sig mehr nötig zu haben, sondern blib stehen und suchte
sich nur der Provinz Mailand und ihrer Hilfsmittel vol-
ständig zu bemächtigen. Beaulieu zog sich nach dem
Oglio zurück, dessen Uebergänge er durch eine Arrieregarde
besezt hielt. Er selbst zog weiter, durch Mantau hin-
durch, und stelle sich hinter dem Mincio bei Schöneich
(Roverbello) auf. Nur Massena war ihm gefolgt, wen-
dete sich aber nach Pizzighetlon's Fal (am Ilten Mai)
auch auf Mailand, und überließ es nun Serruuer bis
Cremon nachzudringen, wo er als .Beobachtungscorps ste-
hen blib. Augereau besezte Pavei, und die Division La-
harpe ward nun aufgelöst und zu Ergänzung der übri-
gen verwendet. Am Ilten kam auch Augereau mit Hin-
rerlaßung von 200 Man im Schloße von Pavei nach
Mailand, und am löten hielt Buonaparte seinen Ein-
zug in dieser Stadt, wo er nun einen änlichen Vertrag
wie früher mit dem Herzoge von Parmen mit dem Her-
zoge von Moden abschloß *).
*) Mémoires de Napoléon. „11 (nämlich bif ^crjog) pa ja
lo,Gou,C(Jo ir. donna des chevaux, des subsistances de ionie
espèce et un certain nombre de chefsd’oeu vre. 11 envoya
des plénipotentiaires à Paris, pour traiter de la paix; mais
elle ne lut point conclue; les négociations languii ent et en-
fin lurent rompues.“ — Den Wafsinstitstand schloß ab ein na-
türlicher Bruder des Herzogs Ercole, der Connhur ron Epe.
Der Herzog selbst gieng mit seinen Schätzen nach Venedig und
überließ die Verwaltung deä Lta.es inzwllchcn einem coniglio di
governo. Buonaoarte gibt die Summe der Lonerivurion Aectèus
wol zu hoch cm; sie sche.in nur 7,e0-',0.0 fr. betragen zu yaoue.
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T51: [Armee General Schlacht Franzose Truppe Mann Feind Heer Metz Preußen], T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier]]
TM Hauptwörter (200): [T197: [Italien Mailand Stadt Rom Venedig Neapel Republik Kaiser Genua Sardinie], T17: [Uhr Feind Truppe General Schlacht Armee Napoleon Kampf Angriff Stellung], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T170: [Schlacht Leipzig Franzose Preußen Napoleon Heer Herzog Ferdinand Jena Braunschweig]]